Mira Wardah
Mein Name ist Mira und bin 1979 in Syrien (Salamya) geboren. Ich habe Kunst an der Faculty of fine Arts in Damaskus studiert. Seit 2014 lebe ich in Deutschland. von 2017-2019 habe ich ein berufsbegleitendes Studium zur Heilpädagogin gemacht.
Was bedeutet Kunst für mich?
Kunst ist ein Hilfsmittel, um Gefühle mit Liebe und Kreativität auszudrücken. Es ist ein Umwandlungsprozess, ähnlich wie beim Wein.
Die süßen, kleinen Trauben werden gelesen, ausgepresst und in Fässer gefüllt.
Nur braucht es Zeit, Geduld und einen guten Geschmack um am Ende dieses Reifungsprozesses einen reifen, gelungenen Wein ins Glas zu füllen.
Ich befinde mich als Künstlerin immer in solchen Umwandlungsprozessen.
Meine Heimat ist Syrien, welche ich vor einigen Jahren verlassen habe, auf der Suche nach einem sicheren Ort.
Dennoch habe ich meine Heimat nicht vergessen.
Ich trage sie im Herzen, aber ich habe auch entdeckt,dass das Leben in der Vergangenheit und das Weinen darüber mir nicht helfen.
Gott hat mir meine Kreativität als Zauberstab geschenkt, damit ich etwas daraus machen kann.
Also habe ich mir selbst gesagt: „ Du kannst entscheiden, entweder versingst Du in Trauer, oder Du nutzt Deine deinen Zauberstab (Kreativität) und verändere Deine Welt!“
Das ist meine Art gegen Hass, Gewalt und Krieg zu kämpfen.
30% dieser Einnahmen werde ich nach Syrien spenden, in Projekte die sich vor Ort um Kinder kümmern, Bildung und Kreativtät im Fokus haben und somit den Menschen in Syrien eine Prespektive zu ermöglichen.
Diesrer Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Kopieren ist nicht erlaubt.
Lebenslauf
Das Portrait meiner Lebensgeschichte
So wie manche Dinge zunächst unaussprechlich sind
sind viele nicht darzustellen
ohne das die Seele birst
so beginnt man
kleine Strukturen
unterschiedliche Motive
Striche, Punkte, Linien
Millimeter für Millimeter;
sich dem zu nähern
was das Wesentliche, die Botschaft ist.
Währenddessen hat die Seele,
das Herz Zeit
sich einzufühlen
sich vorzubereiten
um auszuhalten was die Hand tut
Zeichnen, das Unaussprechliche
in Bilder zu verwandeln
das die Welt sieht
das die Welt versteht
das du verstehst
was du siehst
Es gibt kein Grau
Es gibt kein Grau
nur schwarz und weiß.
Schwarz und weiß spiegelt unser Leben wider.
Unsere Erfahrungen von tiefster Trauer
Und höchstem Glück.
Innerhalb dieses Rahmens
gestaltet sich unser Leben.
Es ist nicht möglich,
ohne das Eine oder Andere zu leben.
So wie es Tag und Nacht gibt,
immer wiederkehrend.
Auch die Nacht hat ihre Besonderheit.
Den Mond, den Schlaf und die Ruhe.
Die Schattierung, die Intensität
das Unklare und Nebelhafte
entsteht durch das Einsetzen von Schwarz.
Es entsteht durch Entfernung und Annäherung
je weiter wir weggehen, desto grauer
genauso ist es mit der Menschlichkeit.
Je weiter wir weg sind, desto unberührter
nur aus der Nähe erkennen wir
den Menschen vollkommen.
Nur in der Nähe sehen wir klar.
Nur im Nahsein ist Menschlichkeit möglich.
Eine Bilderserie ist entstanden
durch das Einsetzen von Schwarz
und beschreibt zutiefst berührend
die Ereignisse und Nöte
der gegenwärtigen Menschheit.
Intensiv und ausdrucksstark
nur mit schwarz auf weiß
Findest du den Einsatz von grau,
dann zeige ihn mir.
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Christina Kimani, geboren am 08.01.1969
Krankenschwester
Physiotherapeutin
Heilpädagogin
In diesem Studium habe ich Mira und ihre Kunst kennengelernt. Ihre Bilder haben mich tief berührt und gemeinsam finden wir Worte, um die Aussage, Schönheit und Tiefe der Kunstwerke in Worte zu fassen. Die Bilder erzählen Geschichten.
Herzensprache
Im Herbst 2016 habe ich Mira auf einer Fachtagung kennengelernt. Wir wurden einander vorgestellt, und seither sind wir fest im Leben der anderen verankert. Obwohl am Anfang Sprachschwierigkeiten bestanden, haben wir eine Verbindung gefühlt. Mira sagte sehr schnell: „Niemand versteht mich so wie du, obwohl meine Sprache nicht so gut ist.“
So lernten wir miteinander, dass es eine Herzensprache gibt, eine Verbindung die tiefer ist, als das Verstehen, Wiedergeben oder Übersetzen von Worten. Das hat sich sehr schnell geändert. Nicht die Erkenntnis der Herzensprache, sondern das Miras Wortschatz sich in den folgenden Jahren immens erweitert hat. Und dennoch, dass was unsere Freundschaft trägt, ist : Wie wir mit dem Herzen sehen! Das ist bis heute das tiefe Geheimnis unserer Freundschaft über alle Unterschiede von Prägung, Erziehung und Kultur hinweg.
Ich fühle mich geehrt, dass Mira mich bat, mit ihr gemeinsam Worte zu finden, die ihre Ausstellungsreihe beschreiben und dem Betrachter näher bringen.
Wir verbinden hiermit unsere Unterschiede, Sprachen und Hintergründe.
Daran wird sichtbar, was passieren kann, wenn wir uns offen und ohne Vorurteile begegnen, Masken fallen lassen und uns gegenseitig erlauben, in unsere Herzen zu sehen.
Die Pupille stellt sich als Spinnennetz dar.
Ein Spinnennetz ist nur ein zartes, sehr feines,
kaum sichtbares Gebilde.
Und doch trübt es den Blick,
doch schränkt es unsere Sicht ein.
Es muss weggewischt werden,
um klar sehen zu können.
Die Wimpernreihe wirkt wie Nadeln ,
in unsere Haut stechen.
Das ist unsere Erziehung, unsere Prägung
Die jeden Blick und jeden Wimperschlag begleitet.
Entspricht das wirklich der Realität?
Um im Jetzt klar sehen zu können
müssen wir das kritisch bedenken.
War alles wahr ?
Ist mein Blick verhangen,
weil ich das Spinnennetz von damals
noch nicht weggewischt habe?
Sehe ich heute wirklich klar?
Will ich klar sehen?
Christina Kimani
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Vor Jahren ging dieses Bild
tagelang in den Medien um die Welt.
Einige Menschen waren entsetzt,
sprachlos und empört
ob des Unrechts
welches geschehen ist
und geschieht
bis heute
tagtäglich
immer noch
jetzt gerade
EMPÖRT EUCH!
Die Flucht des Jungen endete
an einem Strand
Wir brauchen mehr Menschen
wie Carola Rackete
die in ihrer Empörung
nicht enden
sondern beginnen.
Die aus anonymen Schicksalen
menschliche Lebensgeschichten macht.
gewidmet Carola Rackete, als Zeichen der Dankbarkeit für ihren Mut
Christina Kimani
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Unterwegs sein
nicht freiwillig
gezwungenermaßen
um das Leben nicht zu verlieren
Unterwegs
in Auffanglagern zusammengepfercht
bist du plötzlich
eine Nummer
und nur das
es interessiert niemanden
wie du heißt
welche Bedürfnisse
welche Gefühle
welchen Status
nur Objekt
nur diese Nummer
keine Rechte
keine Möglichkeiten
keine Fragen
keine Antworten
Nur 0791
dabei bist du nur auf der Suche
nach einem sicheren Ort
Frieden ist Recht
Nicht Pflicht
Christina Kimani
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Wer darf
die Hand erheben
und niederprasseln
lassen Schläge
auf die Haut
und auf die Seele.
Ausgegangen,
um Frieden
zu suchen,
in der Hölle
gestrandet
Menschen mit Macht
quälen Menschen,
die der Kriegshölle
entflohen,
geradewegs
in die Hölle
der Ablehnung, Gier und Macht
geraten sind.
Diese Wunden
heilen nie.
Christina Kimani
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Die Kinder
hunderte von Kilometern
getragen
am Ende
Erschöpfung
Hilflosigkeit
Schwere
aber immer noch den Funken Hoffnung:
wir kommen an
wir werden empfangen
wir erreichen unser Ziel
Frieden und Freiheit
hohes Risiko
das eigene Leben
aufs Spiel gesetzt
Und gewonnen?
Oder wird die Suche
nach Frieden
nur eine Suche nach
einem Friedhof sein?
Christina Kimani
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Hand vors Gesicht gehalten
was wird passieren
wer ist verantwortlich
wer wird
die Not lindern
wer greift ein
wie viele Tage noch
Woche, Jahre?
Tränen fließen
ungesehen
wer hat Interesse
und Warum?
Politisches Kalkül
Abkommen, Abmachungen, Übervorteilungen
Wen interessiert es?
Wirklich
Hinter der Hand vorm Gesicht
die Tränen
Hinter den Tränen
ein Kinderschicksal
Hinter dem Schicksal
ein Krieg
Hinter dem Krieg
Waffenlieferungen
beschlossen
per Handschlag
Christina Kimani
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Kann nicht ohne Wurzeln leben.
In aller Veränderung, in allen Jahrezeiten
Zeigt und der Baum ein anders Gesicht.
Im Frühling die aufspriesenden, jungen Blätter
in hellem, zarten Grün.
Im Sommer die dichte Blätterkrone in sattem Grün.
Im Herbst die in allen Braun, Orange –und Rottönen
leuchtenden Schattierungen.
Im Winter die nackten und kahlen Äste.
Ich bin dieser Baum.
Der Wechsel der Jahrzeiten
symbolisiert das Leben.
Mein Leben.
Neue Umstände und Herausforderungen wollen bewältigt werden.
Aber die nicht sichtbaren Wurzeln sind immer da,
verändern sich nicht,
sondern werden immer stärker
indem sie tiefer in die Erde dringen.
Christina Kimani
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Siehst du diese Zufriedenheit,
was macht sie glücklich?
Suche nicht die Hilfe von außen,
gehe tief in dich.
Jede von uns trägt ihre Heilung in sich
schaue in dich hinein
nur dort liegt der Schlüssel
zu deinem Glück.
Dort findest du
Die Lösung deines Lebensrätsels.
Respekt von dir selbst
initiiert Respekt der anderen.
Ich habe mich verändert,
nicht die Welt.
Christina Kimani
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In einem Camp
sind Journalisten unterwegs
berufen, das Leid
und die Unmenschlichkeit
zu dokumentieren
in Wort und Bild
Sie kommen ins Gespräch
mit den Menschen,
voe allem mit den Kindern.
Der Journalist hört zu
zückt die Kamera
um das Kind zu fotografieren.
Das Kind reagiert
und hebt die Hände hoch !
um sich zu ergeben.
vielleicht gewinnt
der Journalist mit seinem Foto
einen Preis
Und was gewinnt das Kind ???
Wer hat den Menschen
Das Recht gegeben,
die Kinder
Ihrer Kindheit
Zu berauben?
Christina Kimani
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